Austria

charismaTec OG, Geschäftsführerin

Liebe Frau Slavinec, sobald man Sie kennenlernt, weiß man, Sie sind eine leidenschaftliche Unternehmerin! Mit Ihrem Unternehmen charismaTec konnte das Dokumentenprüfgerät Doculus Lumus entwickelt werden – nur eines von zahlreichen erfolgreichen Produkten. Können Sie uns etwas darüber erzählen?

charismaTec wurde 2010 von meinem Partner Dieter Lutzmayr und mir gegründet. Unsere Schwerpunkte sind Systeme für Smart Production, Technisches Training und Consulting sowie Police & Security Equipment, in dem Doculus Lumus entwickelt wurde. Mittlerweile beschäftigen wir 9 MitarbeiterInnen und können mit Stolz sagen, dass wir sehr erfolgreich sind!

Doculus Lumus klingt interessant…

Die Bezeichnung leitet sich von Doc = Dokument, Oculus = Auge, Lumus = Licht ab. Mein Partner und ich wurden 2013 während einer Veranstaltung von einem Polizisten und Dokumentenprüfer gefragt, ob wir nicht ein brauchbares, aber leistbares, mobiles Dokumentenprüfgerät entwickeln könnten. Die damals benutzten Geräte waren veraltet und hatten eine geringe Qualität. Wir nahmen die Herausforderung an und so entstand Doculus Lumus: Polizei- und Grenzbeamte können damit in weniger als 30 Sekunden feststellen, ob ein Reisepass, Führerschein oder auch Geldschein echt ist oder Anzeichen von Manipulation trägt. Das Produkt hat ein sehr robustes Gehäuse und eine extrem energiesparende Mikroelektronik – ein Satz Batterien hält bis zu 3 Monate bei durchgehendem Einsatz. Mit vielen weiteren Eigenschaften hebt es sich deutlich von Konkurrenzprodukten ab.

Doculus Lumus wird mit Hilfe von AnwenderInnen ständig weiterentwickelt, auch weil es unterschiedliche Bedürfnisse in den Abnehmerländern gibt.

Das heißt, Sie sind international tätig?

Ja, wir haben eine Exportrate von 90%. Unsere Abnehmer finden sich u.a. im Grenzschutz- und Polizeibereich, im Bank- oder Trainingsbereich. Von unseren in Graz produzierten Geräten sind bis dato mehrere tausend weltweit in Einsatz. Und die Nachfrage steigt enorm.

Nachhaltigkeit garantiert: regional produziert, langlebig, energieeffizient…

Und auch sozial nachhaltig: Doculus Lumus wird zu 75 % von Personen mit Behinderung hergestellt.

Aufgrund des großen Erfolgs haben Sie eine neue Firma gegründet?

Ja, in diesem Jahr haben wir die Doculus Lumus GmbH als eigenes Unternehmen ausgegründet, um den Fokus auf das Produkt stärker hervorzuheben.

Sie sind nun auch EEN-Botschafterin, worüber wir uns sehr freuen! Was hat Sie dazu bewogen?

Für unsere internationalen Aktivitäten ist es wichtig, Kontakte zu knüpfen. Das Enterprise Europe Network kann bei der Suche nach Kooperations- und Konsortialpartnern bestens unterstützen kann. Ein Beispiel ist die Organisation von B2B-Gesprächen im Rahmen von Messen, Konferenzen oder größeren Veranstaltungen. Wir haben bereits an einigen teilgenommen, um abzuschätzen, ob sich weitere Verhandlungen lohnen. Eine direkte, unkomplizierte Kontaktaufnahme.

Sie sind weiterhin in der Produktentwicklung tätig, z.B. im Bereich fahrerloser Transportsysteme, geben Schulungen, z.B. zur Dokumentenprüfung... Ihr Tag scheint sehr ausgefüllt. Könnten Sie uns noch ein paar private Infos geben?

Ich bin gebürtige Grazerin und habe an der FH Campus 02 IT und IT-Marketing studiert. Etwas später kamen Business Development und nebenberufliche Lehre an der FH CAMPUS 02 im Studiengang Automatisierungstechnik dazu.

Unser 8-jähriger Sohn wächst im Unternehmen auf, die Voraussetzungen dafür sind mit einer Bastel- und Spielecke sowie Instrumenten gelegt. Und wir legen auch großen Wert darauf, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch den MitarbeiterInnen ermöglicht wird.

Was ich noch hinzufügen möchte: Der Unternehmensname charismaTec wurde gewählt, weil wir darauf abzielen, Technik charismatisch zu vermitteln!

Das scheint Ihnen zu gelingen, in diesem Sinne: weiterhin viel Erfolg und wir freuen uns über Ihre Rolle als EEN-Botschafterin!